Bericht von Peter Werro

Teilnehmer

Jean-Paul Imboden (BF)
Serge Schnidrig (TL)
Peter Werro (TL)
Elsbeth Imboden
Jael Biner
Patrizio Brantschen
Marlies Von Hagen Walter

Sommertourentage Trient

17.06.2021 bis 20.06.2021

Plateau Trient…ist der Ort mit dem unvergesslichen Sonnenaufgang…, ok erst mal der Reihe nach… Der Start von 4 wunderbaren Tagen beginnt nach einem Kaffe in Champex-Lac ganz sachte mit einer Bahnfahrt hoch auf 2197m. Mit dem ganzen Klettermaterial sind wir froh nur noch die restlichen 700hm bis zur Cabane d’Orny unter die Füsse zu nehmen. Mit dem Wetterradar der für Nachmittags nichts Gutes vorhersagt, steigen wir in kurzen Hosen und T-Shirt in das Klettergebiet.
Der guten Organisation von Jean-Paul ist es zu verdanken, dass wir auf dem Weg zur Hütte eine erste Klettertour, die Gendarme d’Orny 4 Seillängen (4b-5b) klettern. Das Wetter hält nicht was vorhergesagt, die Sonne heizt und unsere Sonnencreme Bestände schrumpfen schon am ersten Tag.
Pünktlich zum Bier kommen wir durstig bei der Cabane d’Orny an. Kurz darauf erscheinen auch Jael und Patrizio, die den Donnerstag mit Arbeiten verbringen mussten/durften.

2. Tag Bon Acceuil
Vollzählig und ausgeschlafen starten wir mit vollem Magen und voller Energie Richtung Sektor: Aiguille de la Cabane, Route Voie bon acceuil (5b). Der Wind und die erste Seillänge mit kalten Fingern lässt uns rasch warm laufen, und der Rest ist Plaisir-klettern vom Feinsten. Weil auch heute die Wettervorhersage nicht durchwegs gut ist, klettern wir zügig damit der Marsch nachmittags auf die höher gelegene Cabane Trient nicht im Regen endet.
Der Plan geht auf und die Sonnencreme Bestände nehmen weiter ab. Zufrieden und glücklich plätschert der Regen erst beim Abendessen bei einem Glas Wein. Philosophierend und im Trockenen, erfinden unsere Frauen einen neuen Sport, Punkte verteilen in Sachen „Sozialkompetenz“… Als ob wir Männer nicht schon genug zu tun hätten die Gedanken im Kopf der Frauen zu verstehen (…was ja gar nie möglich ist…), bemühen wir uns unsere Minusbestände kontinuierlich zu erhöhen.

3. Tag Aiguille du Tour Plateau Trient
Heute geht’s um 04:30 los im Dunkeln, nichts ahnend Schritt für Schritt dem Kegel der Stirnlampe folgend. Dieses mystische Gletscherwandern ist die Einstimmung auf den ersten Höhepunkt des Tages. Der Sonnenaufgang mitten auf dem Gletscher Plateau Trient beschenkt uns mit Bildern und Eindrücken, die uns in grosse Ehrfurcht vor der Schönheit dieses Spektakels demütig werden lässt, unbeschreibliche Ruhe breitet sich aus und ohne Worte entsteht eine Pause begleitet von Staunen. Gesucht wird diese Stimmung vergebens, nirgends wird sie zu finden sein. Mit diesen Bildern im Kopf, (und dank Patrizio auch in guter Qualität digital), überschreiten wir den Col du Tour.

Nun mit Steigeisen, geht’s weiter Richtung Aiguilles du Tour. Dem Riecher von Jean-Paul sei‘s gedankt, haben wir den richtigen Einstieg gewählt . Hoch bis zum Table kann es nicht besser werden,…denkt man. Weit gefehlt, einem unserer Teilnehmer fällt der Pickel gefühlte 100hm das Couloir runter… Unseren 2 Helden, PATRIZIO und SERGE, ist es zu verdanken, den Pickel nicht der natürlichen Verrottung zu überlassen, (…ca. 1Mio Pluspunkte ist das Resultat), Bravo und grosser Dank, an die beiden.
Weil das Wetter auch heute nichts Gutes vorausgesagt hat, legt Jean-Paul kein Bummelschritt vor. Beim Table gibt’s noch weitere emotionale Erlebnisse, diese sind jedoch nur für Insider zugänglich, und nur erlebbar, wenn man selber dabei war ;-), (darum hier der Zensur zum Opfer gefallen), eine Kletter-Herausforderung alleweil. Nach einer Gratwanderung gemischt in Schnee und Fels erreichen wir auch heute vollzählig und überglücklich den Gipfel und geniessen unsere verdiente Pause unter blauem Himmel.
Zufrieden, gesättigt und im Ruhepuls ist unser nächstes Ziel das Apéro Bier in der Hütte Cabane Trient, die uns mit sehr guter Küche bewirtet.

4. Tag Rückmarsch über Cabane d’Orny
Diesmal ist das Wetterradar eindeutig. Entweder haben die Bergführer das Radar mit einer gelbroten Farbe manipuliert oder es gibt ein Ungewitter überdimensionalen Ausmasses. Deshalb nehmen wir den Weg direkt zur unteren Hütte, mit einem anschliessenden Block aus Theorie und Praxis in Stände legen mit Friends direkt im Fels. Danke Jean-Paul für deine fachmännische Ausbildung. Ein weiteres Puzzleteil konnte so in unser Kletter know how Eingang finden. Langsam müde von den letzten Tagen sind wir froh die letzten Höhenmeter mit der Bahn runter nach. Champex-Lac zu fahren. Bei unserem letzten gemeinsamen Mittagessen, bei vollen Terrassen und Sonnenschein lassen wir die vergangen Tage nochmal Revue passieren, um diese schönen Erlebnisse in unser Langzeit Gedächtnis (Boxen und Netzwerkknäuel) :-D, zu brennen. Das Gewitter kommt auch heute später. Erst beim Heimfahren kommt Blitz und Donner für uns ein Glück. Jeden Tag Regen gemeldet und immer Sonne erhalten, …meistens wird es besser als man erwartet. Eine tolle Gruppe war da unterwegs, die noch lange von diesen Tagen zu erzählen wissen.
Wir sind uns einig, ein grosses Dankeschön allen Gestaltern und Teilnehmern dieser Tage sei gewiss.