Gipfelchörli auf dem Nebelhorn le Toûno
(25. Februar 2018)
Am frühen Sonntagmorgen, wenn die meisten noch schlafen, starten die Bergsteiger zu ihren Touren. Nicht anders erging es den 12 Teilnehmern an der Skitour im Wälschu, als man sich noch vor 7:30 Uhr im kalten Pfynwald traf. Das Wetter machte nicht wirklich Lust auf eine schöne Skitour – eine dicke Nebelschicht lag als grosser grauer Deckel über unseren Köpfen. In der Hoffnung hoch oben im Val d’Anniviers diesen Deckel zu durchbrechen, fuhren wir die vielen Kurven hinauf nach St-Luc. Auf den letzten Metern vor dem Parkplatz in Prilet herrschte so dicker Nebel, dass man fast die nächste Kurve nicht erkennen konnte.
Nachdem alles Material im Rucksack verstaut, die Felle montiert und z’Dami die LVS-Kontrolle gemacht hatte, starteten wir die ersten Meter auf der frisch präparierten Piste. Wie „d’Schaaf und d’Geiss“ liefen wir in aller Breite über die verkehrsfreie Piste hoch. Endlich durchbrachen wir die Nebeldecke und wir konnten ein herrliches Nebelmeer über dem Rhonetal bestaunen. Unser Ziel, der Toûno, stand bereits in seiner ganzen Grösse vor uns. Bald erreichten wir die breite Wanderstrasse zum Hotel Weisshorn – ab hier begann der alpine Teil der Tour.
Im Gänsemarsch und bei flottem Hängert zogen wir nun weiter über die weiten Ebenen rund um den Toûno. Die Sicht war nun ganz OK, aber weiter oben, auf den Gipfelhöhen braute sich schon die nächste Nebelschicht zusammen. Sollten wir heute tatsächlich auf dem Nebelhorn ankommen? Vor dem Lac Toûno machten wir unsere nächste Rast und zogen wärmere Jacken an – es wurde nun etwas frischer.
Mit einer grossen Linkskurve bogen wir nun in den langen Südhang des Toûno ein. Die Schneeverhältnisse waren auf den Südhängen definitiv härter als in allen anderen Lagen. Das merkten wir in einigen steilen Passagen wo wir mit Spitzkehren beschäftigt wurden. Der Nebel wurde nun immer dicker und die Sicht somit schwieriger. Der letzte Teil zum Gipfelhang präsentierte sich jedoch wieder etwas flacher, was das Vorankommen um einiges erleichterte. Diejenigen, welche gelbe und rote Brillengläser dabei hatten, waren heute klar im Vorteil.
Ein kleiner unscheinbarer Steinmann markierte uns dann den Gipfel: Das Nebelhorn, alias le Toûno auf 3018m war erreicht! Vom Gipfelkreuz konnte man lediglich einen Teil des Querbalkens entdecken. Das Gipfelpanorma mussten wir uns bei der kurzen Gipfelrast heute selber ausmalen. Ab und zu sahen wir die Sonne durch den Nebel durchscheinen und liess uns die Hoffnung auf schönes Wetter aufkeimen. Wie sich später herausstellen sollte, hätten wir dieser Hoffnung ruhig etwas mehr Zeit geben können.
Myriam, unser Geburtstagskind hätte heute wohl lieber einen Ausflug mit mehr Sonnenschein genossen. Das spontane Gipfelchörli, welches zu ihren Ehren sang, erfreute sie jedoch trotz schlechtem Wetter! Sie überlege sich aber trotzdem im nächsten Jahr eher auf den Golfplatz zu gehen…aber, aber sowas!
Nun stand noch die atemberaubend rumplige Talfahrt vor uns. Die Variante mit dem Nordcouloir liessen wir wegen den schlechten Sichtverhältnissen rechts liegen. In zwei Gruppen fuhren wir nun durch den dicken Nebel wieder hinunter zum Lac Toûno. Trotz schwierigen Schneeverhältnissen mussten wir keine Stürze beklagen – jedenfalls wären mir diese im Nebel nicht aufgefallen. Ab dem See wurde nun die Sicht wieder besser und bevor wir uns wieder auf die Piste begaben, fanden wir noch ein paar pulvrige Hänge. Und nun lachte uns der Gipfel des Toûno im schönsten Sonnenlicht entgegen….
Die letzten Meter bolzten wir auf der schön präparierten Piste hinunter in die nächste Nebelwand, welche immer noch das ganze Rhonetal und Val d’Anniviers eindeckte. Das Apéro gleich beim Parkplatz hatten wir uns redlich verdient. Trotz Wetterkapriolen haben wir eine schöne Tour unter Freunden machen dürfen – bei zu schönem Wetter wäre es ja auch zu langweilig gewesen ;-) Au revoir bis zur nächsten Tour im Wälschu….