Topali-Trekking durch die Nebelschwaden
Sektionstour auf die
Barrhörner (30./31. August 2014)
Die kleinste Ortsgruppe der Sektion rief Ende August zur Sektionstour und 28 Teilnehmer aus 7 Ortsgruppen folgten diesem Ruf. Da der Sommer 2014 mit selten gekannten Wetterkapriolen in die Geschichtsbücher eingehen wird, ist die Durchführung einer Sektionstour ohne einen einzigen Regentropfen eine wichtige Randnotiz.
Für den ersten Teil des zweitätigen Ausfluges wählten wir den bequemen Weg mit dem kleinen Bähnli auf die Alpe Jungen. Bei Kaffee und Kuchen im Rest. Jungerstübli wurde die Wartezeit verkürzt, um anschliessend in mehreren Gruppen die lange Wanderung zur Topalihütte unter die Füsse zu nehmen. Vorbei an urchigen Alphütten und durch den alten Lärchenwald bewegte sich die lange Kolonne auf dem Blumenweg ins wild romantische Jungtal. Die über 20 Milchkühe genossen hier gerade ihre letzten Alptage, bevor sie wieder zurück ins Tal getrieben werden. Auch einige Eringerkühe lagen ganz friedlich neben dem Weg. Zum Glück von einigen Teilnehmern waren diese schwarzen Prachtskühe nicht motiviert aufzustehen…
Die grösste Herausforderung des Tages war die 3'114m hohe Wasulicka. Dank der hervorragenden Pflege und Markierung des Weges schafften alle Teilnehmer ohne Probleme den höchsten Punkt des Samstags. Die Nebelschwaden kamen und gingen als ob man uns jeweils nur einzelne Berge oder Täler zeigen wollte. Die Aussicht kam aber auch so nicht zu kurz und wir konnten schon bald ein paar Blicke auf die Barrhörner werfen. Nach nicht ganz 6 Stunden erreichten alle Sektionsmitglieder die Topalihütte, wo uns Jacqueline und Benno Imboden bereits mit einem freundlichen „Sali zämu“ begrüsste.
Die Topalihütte am Fusse des Distelgrates war erst das zweite Mal in dieser Saison ausgebucht. Umso mehr freute sich die Familie Imboden uns nach aller Kunst zu verwöhnen. Nach einem offerierten Apéro und einer Ansprache unsere neuen Präsidenten François Dufour, wurde uns ein herrliches Nachtessen serviert. Die herrliche Aussicht durch die Panoramafenster darf hier nicht unerwähnt bleiben. Vielen Dank an Jacqueline und Benno für die tolle Bewirtung – das war eine super Werbung für die Topalihütte.
Während des Abends sowie der Nacht reduzierte sich die Anzahl der Barrhorngipfelstürmer von Stunde zu Stunde. Die angekündigten 2500 Meter Abwärtslaufen wollten sich dann doch nicht alle Teilnehmer antun. So wuchs die Wandergruppe Richtung Randa auf 13 Personen an. Brigitte Heinzmann übernahm die Führung dieser Gruppe am Sonntagmorgen und führte die Wanderer über den tollen Panoramaweg bis hinunter nach Randa. Das war mehr als eine Alternative.
Die anderen 15 Teilnehmer schlossen sich unserem Bergführer Bärtschi Heinzmann an und folgten ihm Richtung Barrhörner. Ein temporäres Nebelmeer verzückte uns nur kurz, denn schon standen wir auf dem Schölligletscher vor dem bestens eingerichteten, aber steilen Schöllijoch. Dank dem ganzen Sortiment an Leitern, Stiften und Seilen erreichten alle ohne Probleme den Übergang ins Turtmanntal. Ein bissig kalter Nordwind empfing uns hier und liess uns schnell Jacken, Mützen und Handschuhe anziehen.
Der steile Aufstieg auf dem gefrorenen Schräghang mit kaltem Gegenwind forderte nun unsere Konzentration. Andere Berggänger hinter uns hatten mit den Gegebenheiten hörbar mehr Mühe als wir. Nach nicht einmal 3 Stunden erreichten wir gemeinsam das Innere Barrhorn (3'583m). Eine kurze Gratulationsrunde genügte uns hier und wir entschlossen uns rasch auf den höheren Gipfel des Äusseren Barrhorns (3'610m) weiterzugehen.
Die Rundsicht war nun herrlich. Am Bishorn war heute grosser Andrang: Über 60 Gipfelstürmer zählten wir an diesem Berg. Am Weisshorn und am Brunegghorn hingegen konnten wir jeweils nur 1 Seilschaft ausmachen. Die winterlichen Verhältnisse dieses Sommers vereitelten doch einige Pläne. Nicht so die unsrigen und so konnten wir uns voller Stolz in das Gipfelbuch eintragen und uns für das Gipfelfoto aufstellen. Der Wind war dann doch zu kalt um einen ausgedehnten Gipfelrast zu machen. So verabschiedeten wir uns bald von Hannes, Thomas, Rüedi und Andrea, welche ins Turtmanntal abstiegen.
Die restlichen 11 kehrten nun gemütlich zur Topalihütte zurück, wo wir bereits zum Mittagessen erwartet wurden. Die Nachbargipfel erschienen durch die Nebelschwaden immer noch in abwechselnder Reihenfolge. Der abschliessende Abstieg nach St. Niklaus forderte nochmals unsere Kondition und Höchstleistungen von einigen Gelenken. Einmal im Talgrund im Weiler Schwiedernen angekommen, überraschte uns Brigitte mit einem kühlen Apéro, was die schöne Sektionstour so richtig abrundete.
Wir haben den Wetterkapriolen getrotzt und zusammen ein tolles Wochenende im Nikolaital erlebt. Ein ganz grosses Merci an Priska, Brigitte und Bärtschi für die Führung während dieser beiden Tage. Ich bin sicher, wir konnten einige für eine Wiederkehr ins tiefste Tal der Schweiz motivieren.