Skitour Dent de Morcles in Ovronnaz

von Philippe Chanton

vom 29.03.2008


Damian G., Damian S., Damian A.,
Marlies B., Marlies W., Emmy,
Carmen, Sabine, Priska, Elsbeth,
Yumi, Agnes, Franz, Beat,
Jimmy, Philippe

 


 

Die Seniorentour vom Winde verweht...

Das Aufgebot von 9 Frauen und 7 Männer, davon 3 Damian’s und 2 Marlies’ reichte nicht aus den Gipfel der Dent de Morcles oberhalb Ovronnaz zu bezwingen – der Gipfelerfolg blieb vom Winde verweht. Der älteste Walliser Senior, der Föhn, mischte sich auch unter die Teilnehmer. Das ist die Kurzzusammenfassung der diesjährigen Seniorentour. Aber so dramatisch wie sich das anhört, war es nun bei weitem nicht! So wagte sich doch die Ortsgruppe Zaniglas wieder einmal auf die westliche Seite der Raspille um ein schönes Tourengebiet im französisch sprechenden Teil des Kantons zu entdecken. Dass uns dieser Teil des Kantons nicht so geläufig ist wie das Oberwallis, zeigte sich bereits am Bahnhof in Leuk-Susten sowie bei der Ausfahrt in Riddes. An beiden Orten wurden einige unnötige Zusatzschlaufen gefahren. Oder war dies auf den noch nicht ganz ausgeschlafenen Zustand am ersten Tag der Sommerzeit zurückzuführen...?

Knapp nach 9h00 fanden doch alle Teilnehmer das Bäderdorf Ovronnaz am Fusse des Grand Muverans. Hier wurde uns sogleich die welsche Freundlichkeit vorgeführt: Neben einem Mengenrabatt für unsere grosse Gruppe von 16 Leuten, erhielten wir von den Bergbahnen auch noch eine Flasche Pinot Noir für unsere erhoffte Gipfelrunde offeriert. Na denn santé und los gings zuerst mit den Sesselbahnen ins Herz des schönen Skigebietes. Bei der Bergstation sah man im Westen bereits die Aufstiegsspur zum Col de Fenestral – unser Weg war somit vorgespurt – doch den Gipfel konnte man hier noch nicht sehen...

Nach einer ersten kurzen Abfahrt montierten wir die Felle in einem warmen Naturkessel umrahmt von vielen jungfräulichen weissen Hängen – von einem Föhnsturm war hier jedenfalls noch nichts zu spüren. Sobald wir jedoch den Col de Fenestral erreichten, war es vorbei mit der Wärme, ein leichter aber penetranter Südwind blies uns um die Ohren und erleichterte uns die Wahl ob wir mit oder ohne Jacke weiter laufen. Nun stand die technisch anspruchsvollste Passage vor uns – eine kleine Gratpassage ohne Schnee, wo 2 welsche Tourengänger vor uns ihre Doktorarbeit zu realisieren schienen. Unsere Gruppe meisterte diesen Teil jedoch bravourös und bald schnallten wir uns im Blickfang des Dent de Morcles wieder die Skis an.

Nun wurden so langsam aber sicher die Windfahnen auf den verschiedenen Gipfeln rund um uns sichtbar – ein unrühmliches Zeichen, dass der Kollege Föhn eingetroffen war. Von einer Umkehr war hier noch nicht zu denken – das änderte sich aber schlagartig sobald wir den Grat der Tête Noir erreichten. Starke Böen aus Südwesten fegten uns den frischen Schnee um den Kopf. Die Entscheidung war hier nun rasch gefällt: Rückzug in windgeschütztere Gegenden. Darin haben wir ja in dieser Saison schon Übung. Nach einer wilden Zwischenabfahrt und einem weiteren kurzen Aufstieg auf die Schulter der Tête Noir fanden wir einen windstillen Platz mit schöner Aussicht! Nun war die Zeit reif den Gipfeltrunk in die Runde zu geben – irgendwie fand die Flasche aber immer wieder z’Dami, welchem der rote Rebensaft sichtlich schmeckte.

Während der Abfahrt fanden wir einige schöne Hänge mit Pulverschnee und schafften es ohne grosses Anschieben die grosse Mulde zu durchfahren. Ovronnaz ist super organisiert für Skitourengänger – so konnten wir mit unserem Skipass auch noch den Skilift vom Petit Pré zurück auf die Skipiste benutzen. Die Pistenverhältnisse waren exzellent, was uns zu veritablen Pistenrowdies verwandelte. Ein schöner Skitourenausflug fand sein Ende bei der unfreundlichsten Serviertochter von Ovronnaz. Auch ohne Gipfelerfolg konnte man hier nur in zufriedene Mienen blicken – das Mittelwallis hat uns wohl nicht das letzte Mal gesehen...

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