Tourentage bei Eiger, Mönch und Jungfrau |
von Myriam Aufdenblatten | |
vom 27. bis 29.04.2007 |
||
Hier
clicken um mehr Fotos zu sehen Fotos: Serge Schnidrig |
Ende
April, bei wärmeren Temperaturen als gewohnt, machten wir uns
auf Richtung Berner Oberland. Unser Bergführer, Hanspeter
Imboden aus Zermatt (nicht Täsch!), ist seit drei Jahren als
Führer in Grindelwald tätig und fliegt bei der Rega
als Rettungssanitäter mit. Während die einen bereits Mittwoch früh via Faflerapl - Lötschenlücke zum Konkordia- Plateau starteten, gönnte sich unser Team den Aufstieg mit der Bahn zum Jungfraujoch und von dort, an (oder vielleicht über) Gletscherspalten vorbei, hinunter zur Konkordiahütte. Ich muss hier so ehrlich sein und erwähnen, dass ich oft über die armen Japaner und Touris gelächelt habe: diese haben bloss einen Tag zur Verfügung, um die Jungfrau und ihre Kollegen aus der Nähe zu bestaunen, und genau an diesem Tag - gemäss Murphy`s Gesetz – erwischt sie das Hudelwetter. Als wir hochmotiviert, und ich ziemlich gespannt, bei Spiez um die Ecke bogen, begann es zu Regnen, aus Kübeln! Dennoch: die Fahrt mit der Bahn in die Eigerwand hinein, die Aussichtsstollen in der Wand selbst und der herrliche Anblick des Aletschgletschers, ist absolut die Reise von China aus wert (und auch aus Zermatt). Claudia, Alban, Thomas und Beat, welche bereits am Donnerstag die Jungfrau von der Konkordiahütte aus in gut 7 Stunden bestiegen haben, kamen uns aufs Joch entgegen. Beat, der sich leider beim Abstieg am Unterschenkel verletzte, kehrte frühzeitig nach Hause zurück. Glücklicherweise waren weder Knochen noch Sehnen verletzt, wohl aber eine Muskelfaser gerissen. Nach einer Stunde Gletscherabfahrt waren wir bei der Hütte angelangt. Das Hüttenwartspaar Alfred und Renate empfingen uns im schönsten Graubündnerdialekt in ihrer geräumigen Hütte. Diese kann bis 150 Leuten Platz bieten! Aber nicht nur der Dialekt des Hüttenwartspaar, auch das Essen war ausgezeichnet. Für den nächsten Tag standen mehrere Touren zur Auswahl: Grünhorn, Grüneghorn, Trugberg, Kranzberg... die Auswahl ist gross. Der Rat unseres Bergführers, eine Tour auszuwählen, bei welcher wir gegen Mittag zurück sein könnten, leuchtete ein. Es war so warm, dass bei Bewölkung während der Nacht die Temperaturen über Null Grad blieben. Somit steigt die Gefahr für Nassschneelawinen und Gletscherspalten bereits gegen Mittag stark an. Um 4 Uhr morgens besserte sich die Wetterlage, und unter blauem Himmel konnten wir zum Kranzberg (3666müM) aufsteigen. Das Panorama von dort oben in alle vier Himmelsrichtungen lässt sich kaum beschreiben. Wer`s sehen möchte, ein „Panoramavideo à la Serge“ ist bei den Fotos auf unserer Homepage aufgeschaltet. Just in dem Moment, als wir den Rundblick genossen, meldet sich unser letzter Teilnehmer Stefan, der gerade auf dem Jungfraujoch angekommen war. Dank der Technik von Zeiss-Optik und Swisscom-netz kann Hanspeter, den kilometerweit entfernten Stefan vom Gipfel aus dem Gletscher entlang zwischen den Spalten hindurch Richtung Konkordiaplateau lotsen. Als hätten sie das so geplant! Die Abfahrt war ein Träumli: feiner Sulz fast bis ins Tal hinunter lies bei manchem ein Jauchzer entgehen. Für den Rest des Tages bräunten wir unsere Köpfe auf der Konkordiaterasse und kühlten sie mit Bier. Um nochmals in den Genuss einer langen Abfahrt zu kommen stiegen wir am Sonntag zur Lötschenlücke auf, um von dort entlang des Langgletschers nach Fafleralp zu fahren. Die Distanzen in diesem Gebiet sind wahrlich nicht zu unterschätzen, sind es bis zur Lötschenlücke doch gute 10 km. Mit einem zügigen Walliserschritt waren wir dann jedoch noch vor Mittag in der Lötschenlücke, so dass ein Besuch bei der Hollandia-Hütte, etwa 70 Meter oberhalb im Hang gelegen, drin lag. Obwohl nun die Sonne bereits senkrecht stand, war die Abfahrt über die hartgefrorenen nordwest Hänge ziemlich holprig, besserte sich aber gegen den Talgrund hin. Lediglich die letzen 10 Minuten mussten wir die Skier tragen! Ende dieser Woche liessen die zufriedenen Gesichter aller Teilnehmer keine Zweifel daran, dass jeder seinen Hunger nach Bergen, Gletscher und Schnee - für einen Moment jedenfalls - stillen konnte. Ein grosses Dankeschön an unseren Führer Hanspeter für die Planung und Leitung dieser klasse Tourentage. |
Teilnehmer: Hanspeter
Imboden |