Skitour im Binntal

von Philippe Chanton

vom 24. Februar 2008

Die Teilnehmer:

Jonas, Emmy, Carmen, Priska, Elsbeth, Sabine, Marlies, Agnes, Beat, Fredy, Jimmy, Heinz, Franz, Philippe

Das Schinhorn schien so nah...

Seit Wochen herrschen frühlingshafte Temperaturen - die aperen Seiten werden immer zahlreicher und die Skitourenvarianten immer spärlicher. Da das Jahresprogramm jeweils im September des Vorjahres erstellt wird, erstaunt es um so mehr, dass wir für den 24. Februar eine Region ausgewählt haben, welche vom Schneeschwund weniger stark betroffen war: das Binntal. Obwohl - beim Eintreffen im schönen Gommer Seitental hätte man auf der linken Talseite bereits Blumen pflücken können. Zum Glück war die rechte Seite nicht durch allzuviel Sonnenschein beglückt worden, so dass wir noch gute Schneeverhältnisse vorfanden und uns heimlich ein paar Schwünge im Pulverschnee erhofften.

Wir schickten unsere 14 Teilnehmer so tief ins Binntal hinein, bis die Strasse nicht mehr weiterging und so fanden wir uns in ImFeld wieder. Weit weg vom Massentourismus inmitten einer wunderschönen wilden Landschaft steigen wir nun anfänglich der Strasse entlang und anschliessend dem Wanderweg folgend Richtung Gross Schinhorn auf. Unsere 3 Jäger Jonas, Beat und Fredy hielten ständig Ausschau nach etwelchem Wild, aber ausser einem aufgescheuchten Waldhuhn und einigen Spuren von Birkenhühnern blieb ihre Suche vergebens. 

Je näher wir dem Geisspfadsee kamen, umso stürmischer wurde ein von uns nicht einkalkulierter Südwind. Die Windjacken waren nun gefragt um den steileren Aufstieg Richtung Mittelbärgpass anzupacken. Doch je höher wir stiegen, umso stärker blies uns der als älteste Walliser bekannte Föhn ins Gesicht. Kapitulation oder Durchhalten? Das war nun die Frage! Das Schinhorn schien nun so nahe aber schlussendlich siegte die Vernunft, doch vor allem die Aussicht noch etwas Pulverschnee zu finden - so entschlossen wir uns diesen Aufstieg abzubrechen. Eine kurze aber doch lohnenswerte Abfahrt ermöglichte uns nun einen Bergwechsel hinüber an den Fuss des Stockhorns.

Jonas hatte schon länger mit den Hängen unterhalb des Stockhorns geliebäugelt in der Hoffnung dort einigen Pulvenschnee zu finden. Nach unserer Zwischenabfahrt fanden wir uns mitten im Wald wieder - nicht das letzte Mal heute. Durch Jonas' geschickte Routenwahl erreichten wir ohne grössere Probleme das Hochplateau am Stockhorn - und tatsächlich - wir fanden unsere Pulverhänge! Bevor wir aber diese schöne Abfahrt geniessen konnten, stiegen wir noch ein paar Meter durch pappigen Schnee auf. Bei einigen klebten nun permanent grosse Schneemengen an den Fellen, was bei der warmen Sonne doch einiges an Kraft raubte. Eine ausgedehnte Mittagspause schuf hier Abhilfe und ermöglichte einen Rundblick auf die tolle Bergwelt des Binntals.

Das Dessert des Tages folgte sogleich: die Abfahrt durch die jungfräulichen Hänge des Stockhorns! Wir konnten von teils phantastischen Verhältnissen profitieren. Je tiefer wir ins Tal fuhren, desto dichter wurde der Wald und umso nasser und schwerer der Schnee. Die letzten Waldpassagen vor der Binntalstrasse wird wohl einigen Skiern und Fahrern noch länger in Erinnerung bleiben. Jonas hatte hier Adventure versprochen und den kriegten wir auch im Kampf gegen gefällte Bäume, hüfthohe Tannenbäume und dichte Stauden.

Obwohl uns heute ein Gipfelerfolg vergönnt blieb, konnten wir doch auf eine schöne Skitour zurückblicken und sogar von einer Pulverschneeabfahrt schwärmen. Die 7 Frauen und 6 Männer bedanken sich bestens beim Tourenführer Jonas und blicken schon mit Vorfreude auf die nächsten Ausflüge.

     


 

 

 

Photos by Philippe