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Raclette-Bummel mit Wein-Wanderung

von Philippe Chanton

24. September 2006

 

 

Wieviele Male sind wir schon von Visp Richtung Stalden beim Sevinet vorbeigefahren und haben dabei die steilen Rebberge unterhalb Visperterminen links liegen lassen? Nicht so diesen Sonntagvormittag. Dank der Organisation und Führung von Bärtschi Heinzmann konnten sich 15 Mitglieder der JO-SAC Zaniglas in die Welt der Weinbauern und in eine unbekannte Gegend führen lassen. Über verschlungene und teilweise verwachsene Pfade, über teils verfallene Trockensteinmauern und vorbei an baufälligen alten Holzhütten, entdeckten wir fast im Minutentakt immer wieder neue Bijous. Gleichzeitig wurden uns verschiedenste Rebsorten vorgestellt: Chasselat, Sylvaner, Pinot noir, Gamay, Muscat, Traminer oder natürlich der einheimische Heida alias Païen.

Bärtschi erklärte uns den Aufbau der Rebstauden, deren Herkunft, Bepflanzung, die verschiedenen Aufgaben während des Jahres und natürlich auch, wie der Wein schlussendlich hergestellt wird. Wenn man die sehr umfangreiche Arbeit eines Winzers während des ganzen Jahres betrachtet, versteht man auch sehr gut, wie aufwändig das Weinmetier eigentlich ist. Lieber Trauben in der Wirtschaft trinken als Trauben am Hang bewirtschaften - das war jedenfalls mein Fazit am Ende der Führung!

Wenn wir schon von einem Tärbiner durch einen Tärbiner Weinberg geführt wurden, konnte natürlich auch nicht der berühmte Heida in den Ausführungen nicht fehlen. Nicht ganz ohne Stolz konnte Bärtschi einige Anektoden rund um diesen urchigen Wein erzählen. Zwischen den einzelnen Stationen hatten wir immer wieder die Möglichkeit, einige Weine zu degustieren - zum Glück mussten wir nicht bis nach Visperterminen laufen ;-) In Unterstalden, einem wunderschönen alten Weiler, konnten wir auch noch einen alten Triel (Traubenpresse aus Holz) besichtigen. Es ist beeindruckend wie früher die Winzer ihre Traubenernte verarbeiteten.

Beim "Stüdi" in Unterstalden konnten wir noch eine letzte Degustation von verschiedenen Eigenkreationen ausprobieren - auch nach mehrfachem Nachhacken konnten wir ihn nicht dazu bringen, uns den Inhalt genauer zu erklären ;-) ...aber auch ohne dieses Wissen schmeckte der Wein vorzüglich. Nun ging unsere Weinwanderung langsam dem Ende entgegen - vorbei an der Autobahnbaustelle im Staldbach hin zum Chatzuhüs. Hier erwarteten uns bereits Brigitte und ihre Crew mit feinen Raclettes und leckersten Kuchen. Der Raclette-Bummel fand hier bei geselligem Beisammensein seine Fortsetzung. Besten Dank an Bärtschi und Brigitte für die Organisation dieses tollen Ausfluges - ab sofort schätzen wir beim Weintrinken die geleistete Arbeit der Winzer viel höher ein!