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Versuch am Rimpfischhorn

von Myriam Aufdenblatten

vom 23./24.07.05

Die Vorfreude war gross, die Teilnehmer motiviert, einzig Herr Bucheli aus dem Meteo schien einige Bedenken zu haben. Dass der auch mal falsch liegt ist nicht abzustreiten, so starteten wir, 10 an der Zahl, am Samstag gegen 15 Uhr Richtung Täschalpe. Unterwegs wurden noch 2 am Wegrand aufgefunden und aufgeladen, Jan kam etwas später nach, und auch etwas nasser!

Der Hüttenweg war im Gegensatz zum letzten Mal im Winter (siehe Alphubel) richtig gemütlich und manch einer hatte das Gefühl ihm fehle etwas? Skis? Oben angekommen war bald klar, Einsamsein braucht hier keiner, die Hütte war zum bersten voll (oder gut belegt). Nach gutem Essen und feinem Wein, und wie es draussen immer dunkler und regnerischer wurde, wurde es drinnen immer gemütlicher und geselliger. Bis 9h30! Der Essraum wurde zum Schlafraum umfunktioniert und so war der SAC St.Niklaus einmal früh im Bett, für Elsbeth viel zu früh. Andere hatten weniger Mühe einzuschlafen, was keinem entging ;-)

Ich glaube es war drei Uhr als der Erste aus dem Bett sprang und alle andern nach. Ich bin immer noch erstaunt, wie so viele Leute, gerade aus dem Tiefschlaf erwacht, so schnell und einfach nebeneinander vorbeikommen, und ¾ Stunden später gegessen, gewaschen und fit wie en Turnschüäh abmarschbereit sind. Wir liefen los, Bärtschi voran, Claudia nicht anschliessend, dem steinigen Fussweg entlang Richtung  Mellichgletscher. Die Stimmung war eigenartig. Ein dichtes, hohes Wolkenband erstreckte sich von Gipfel zu Gipfel, am dunkelsten Richtung Weisshorn im Westen, mit Aufhellungen in der Richtung in der wir liefen. Darunter ein Streifen blauer Himmel, halt wie ein Pfannendeckel überm Horizont. Es war windstill. Gegen 5 wurde es hell. Wir waren auf 3400 müM angelangt, rechts von uns unser Tagesziel das Rimpfischhorn, links von uns der Alphubel und vor uns der Grat des Allalins.

Der Proviant wurde angeknabbert und anschliessend stiegen wir in 2er bis 3er Seilschaften hinunter zum Fuss des Gletschers. Bärtschi meinte dieser sei in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Es gab einige Spalten, so dass wir am langen Seil liefen. Etwas später hielten Jan und Bärtschi an. Die Wetterlage gefiel ihnen nicht, es hatte begonnen zu schneien, der Gipfel des Rimpfischhorns war von dunklen Wolken umhangen. Bis zum Joch wären es noch 1½ Stunden, dort hätten wir wegen schlechter Sicht oder Regen höchstwahrscheinlich umkehren müssen, jetzt würden wir es noch trocken zur Hütte schaffen. So entschieden wir hier abzubrechen und umzukehren. Vorher kramte Rachel aber noch das Geburtstagsgeschenk von Astrid aus dem Rucksack und es gab ein kleines Gletscherständchen, viele Küsse und Schoggi fer Alli!!

Diesmal erfolgte der Abstieg wirklich über die Arschkumme, sorry die heisst so, warum weiss keiner, vielleicht hiess sie mal Geröll (oder Schutt) Kumme, und weil da so viele auf den A… gingen jetzt A... kumme. Wir nahmen's gemütlich und hatten Zeit die Natur zu bewundern: es gibt dort die verschiedensten Gesteinsarten und die ganze Palette Alpentiere: Gämsen, Steinwild mit Nachwuchs, Ziegen, einen Fuchs und zwei „Homo erectus lange gestandus“ auf Felsvorsprung und nicht zuletzt neben Arnika und Edelweiss, die wichtigste aller Alpenkräuter: Artemisia glazialis besser bekannt unter dem Namen GENEPPI.

Kurz vor der Hütte kam Bärtschi`s Regenschirm doch noch zum Einsatz. Nach einem kurzen Hüttentrunk begaben wir uns auf den Abstieg zur Täschalpe, um mit den Autos zurück nach Hause zu fahren. Auch wenn wir den Gipfel nicht erreicht haben, hatten wir ein abwechslungsreiches, witziges Wochenende in guter Gesellschaft, das ist doch das wichtigste!

Es grossus Dankeschön an Bärtschi und Jan, die die Tour geleitet haben und an Alban unseren Organisator.

Teilnehmer:

Bärtschi Heinzmann
Jan Schnidrig
Philippe Chanton
Alban Lengen
Serge Schnidrig
Rachel Ruff
Astrid Brantschen
Beat Schnidrig
Elsbeth Imboden
Edith Schmidt
Claudia Lengen
Jean-Paul Imboden
Myriam Aufdenblatten

Fotos: Serge Schnidrig