zu den Tourenberichten

Gornerschlucht in Zermatt

von Philippe Chanton

19. Juni 2005

Teilnehmer: Bärtschi, Alban, Nicole, Claudia, Sabine, Emmi, Beat, Christian, Thomas, zDami, Serge, Gerd, Damian, Jean-Marc, Tobias, Philippe

 

Am Tag, an welchem das Seil zwei Enden hatte...

Mann, war das eine Hitze an diesem Wochenende. Nachdem sich einige SACler am Samstag beim Zaniglaserlauf regelrecht die letzten Wasserreserven aus dem Leib trieben, war man richtig froh sich am Sonntag einer kühleren Beschäftigung zuzuwenden. Nicht weniger als 16 top motivierte und nach Kühle lechzende Berggänger fanden sich beim SAC-Depot ein, wo erst mal Salatschüsseln (Helme) und Klettersteigsets verteilt wurden. Schon hier waren wir uns einig: Heute hätte man definitiv blödere Touren, als eine Schlucht-Begehung machen können!

In Zermatt, war erst mal eine Dorfdurchwanderung und Bähnlifahrt rauf zum Furi angesagt. Von der Gondelbahn aus konnte man schon den tosenden Bach in der Gornerschlucht erschwicken. Nur schnell da runter, denn die Sonne begann bereits ihre überschüssige Hitze auf uns runter zu werfen.

Die Hitze musste schon einige Spuren hinterlassen haben, wie ist es sonst zu erklären, dass es ganze 5 Mann benötigte (Frauen waren da keine im Spiel!) um ein 50 Meter-Seil für den Einstieg zu befestigen! Wie das, fragt sich nun der Laie und staunt! Es braucht 2 Mann, welche sehr konzentriert versuchen das Seil festzuhalten, währenddem 2 andere verschiedene Manipulationen wie Schlaufen, Knöpfe oder ähnliches ausführen. Der 5. Mann (in unserem Fall Thomas) wird gebraucht, um das Seil über einen Gemspfad wieder aus der Schucht zu fischen, nachdem die erstgenannten es versäumt hatten zumindest ein Ende festzubinden ;-)

Nach dieser initialen Aufheiterung (Bärtschi fand dies zu Beginn allerdings gar nicht lustig) fanden wir schlussendlich doch noch eine Abseilmöglichkeit hinunter in die kühle Tiefe der Gornerschlucht, welche durch viele Gletschermühlen, abgschliffene Felsen und überhängende Wände gekennzeichnet ist. Jeder Tritt und Griff musste wohl überlegt sein, doch dank der guten Einrichtung des Zermatter Alpin-Centers konnten diese Stellen ohne Probleme bezwungen werden. Die Höhepunkte waren zweifelsohne die 3 Tyroliennes! Einer nach dem andern, zum Teil in Zweierpäcklis wurde die ganze Mannschaft in die Tiefe geschickt. Urgeschreie in allen Tonlagen und Variationen wurden hierbei zum Besten gegeben - schade, dass man dies auf den Bildern nicht hören kann ;-)

     

Sogar engste Passagen wurden von uns meisterhaft bezwungen. Beim Durchschlängeln einer ausgetrockneten Gletschermühle wurden dabei verschiedene Techniken angewandt: mit dem Kopf voran oder mit den Beinen voran, wobei erstere die schöneren Bilder ergab ;-)

Jede schöne Tour hat mal ein Ende, so leider auch die unsrige und somit hatte uns die sommerliche Hitze wieder. Dank Alban fanden wir in der Seilerstube einen schattigen Tisch für uns vor, wo wir uns an Speis und Trank erfreuten (vor allem an letztgenanntem). Äs grossus Merci unserem Gorge-Führer Bärtschi und allen Hilfskräften und Teilnehmern für diese tolle und vor allem kühle Tour in den Tiefen der Gornerschlucht.

 

Fotos vam Serge