Herbstwanderung im 3. Wahlgang: Nessel (16. Oktober 2016)
Da die eigentlichen Organisatoren der Herbstwanderung im Goms ausfielen, habe ich unserem Tourenchef Jean-Paul spontan zugesagt diese zu übernehmen. Geplant hatte ich dabei eine schöne Gipfelwanderung auf das Folluhorn (Klenenhorn) und Fülhorn oberhalb vom Rosswald. Frau Holle hatte aber während der Woche bereits eine Ladung Schnee auf die Berggipfel verteilt, so dass wir unsere Wanderung höhenmässig nach unten korrigieren mussten. An diesem Sonntag war somit erst die 3. Wahl die gewinnbringende.
So trafen sich die 5 Teilnehmer am Sonntag, zu nicht allzu früher Stunde, auf dem Bahnhofplatz in Brig um das Postauto Richtung Mund zu besteigen. Für Silvan war jedoch auch diese Zeit noch früh, hatte er doch eine schlaflose Nacht hinter sich. So reichte es nicht einmal für einen Rucksack und er erschien in der Light-Ausrüsterversion. Elsbeth mussten wir vom Marroni-Brater wegreissen, damit das Postauto nicht ohne sie losfuhr.
In Mund angekommen, kreuzte uns der lokal ansässige Tambouren- und Pfeiferverein. Wir dachten schon, die seien wegen uns so schick angezogen, aber in Mund fand heute eine Primiz statt. Vorbei an vielen alten Häusern und Stadeln fanden wir bald die Wasserleite „Stigwasser“, welche uns Richtung Gredetschtal führte. Mund, das veritable Schafdorf des Oberwallis, wäre das Paradies eines jeden Wolfes. Doch wir sahen weder einen Wolf noch andere wilde Tiere bei unserer Suonenwanderung im Gredetschtal.
Unser Weg führte uns durch einige enge und dunkle Tunnels, welche extra für die Wasserleitungen herausgesprengt wurden. Dank Stirnlampen und gutem Tastgefühl kamen wir ohne Kopfverletzungen durch die dunklen Löcher. Der gemütliche und flache Teil der Wanderung hatte nun sein Ende gefunden. Oberhalb Birgisch startete der steile Aufstieg auf die Nesselalpe. Ab und zu kamen uns einige Biker entgegen, welche sich flott anständig auf der Seite hielten und freundlich grüssten. Beat sah noch keinen Profi unter ihnen und zog dabei einen Vergleich zu unserem Peti, welcher hier sicher um einiges schneller runter gefahren wäre.
Kurz nach Mittag meldete sich so langsam der Hunger bei allen, so dass wir begannen nach einem aussichtsreichen Pic-Nic-Platz Ausschau zu halten. Wir schafften es tatsächlich bis auf die Nesselalpe, wo wir nicht nur Nadelgrat, Weisshorn und co. bestaunen konnten, sondern auch den Belgrat sowie den nahen Aletschgletscher. Die herbstlichen Farben begannen sich langsam in der Natur zu etablieren – ein herrliches Panorama für ein Pic-Nic. Elsbeth’s Marroni und meine Chocoly waren der Renner, nicht nur bei Silvan, welcher neben seinem Gipfeli auch von unseren Provianten versorgt wurde.
So langsam erfuhren wir die ersten Resultate der Gemeinderatswahlen – schliesslich hatten wir mit Priska eine gute Informationsquelle per SMS. Wir trauten aber den Wahlen in Zaniglas noch nicht so sehr, so dass wir uns kurzerhand für ein paar Stossgebete in die steinerne Kapelle begaben. Ihr könnt selber einschätzen, ob das etwas genützt hat ;-)
Nun blieben uns noch ein paar mehr oder weniger flache Meter auf einer weiteren Wasserleitung Richtung Belalp. Da mir auf einmal die Zeit etwas davonlief (das Bähnli fuhr nur jede Stunde), steigerte ich so nadisna das Tempo. Das brachte mir ein paar Bemerkungen von Roman ein und unser Image des „Secklervereins“ wurde wohl mal wieder bestätigt. Alle 5 waren jedoch topfit und hielten bis zur Bähnlistation der Belalp bestens mit. Im Bähnli schlief uns Silvan jedoch fast ein – die Freinacht hinterlässt halt auch bei einem künftigen „Füsilier“ seine Spuren.
Um 16h00 durften wir uns in Brig endlich etwas Kühles gönnen und die weiteren Resultate der Gemeinderatswahlen kommentieren. Wir freuen uns schon auf die nächste Wanderung in 4 Jahren, wenn es wieder Wahlen gibt. Für dieses Jahr sind wir zumindest mit der Wanderung ins Nessel zufrieden…