zurück zu den Tourenberichten JO-SAC St. Niklaus - Sektionstour Col des Mosses

Sektionstour Col des Mosses (16./17. März 2013)

Je nach organisierender Ortsgruppe kann die Anfahrt zur Sektionstour manchmal eine richtig lange werden. In diesem Winter war Monthey an der Reihe, was uns somit eine lange Fahrt ins Chablais bescherte. Das sollten wir aber nicht bereuen. Die Organisatoren gaben den Treffpunkt um 8h45 auf dem Col des Mosses bei unseren Nachbarn im Waadtland durch. Pünktlich trafen die 8 Teilnehmer der OG Zaniglas aus allen Himmelsrichtungen auf dem genannten Pass ein: Katja und Peti aus Düdingen, Adi und Heinz aus dem Berner Oberland, Ralf aus Lausanne sowie Priska, Michael und Philippe aus Naters. Damit war die Zaniglaser Gruppe (wieder einmal) die grösste Delegation aller Ortsgruppen! Wir alle freuten uns auf ein schönes Wochenende in einer uns unbekannten Region.

Der Tourenchef der OG Monthey, Gilles Borsato begrüsste uns bei herrlichem Wetter und schon bald trotteten wir ihm gemächlichen Schrittes nach. „Gibt es hier überhaupt Berge?“ fragten sich einige nach 20 Minuten gehen auf einer flachen Langlaufloipe. Urplötzlich zweigte Gilles in einen hart gefrorenen Hang ein und die Harscheisen kamen ein erstes Mal zum Einsatz. Ab sofort befanden wir uns im gewohnt alpinen Gelände. Gilles und sein Bergführerkollege Yvan Bender hatten den Gipfel vom Châtillon ausgewählt, welcher nicht von der grossen Masse besucht wird. So befanden wir uns fast alleine in einer wunderschönen Voralpenlandschaft mit Pulverschnee! Wir fanden tatsächlich unverspurte Hänge, auf welche wir uns bereits beim Aufsteigen freuen durften.

Der finale Aufstieg zum Gipfel wurde sehr steil und scheint nicht oft begangen zu werden. Alle Teilnehmer schafften es bis ganz hinauf – sogar unsere beiden Senioren von der OG Brig: Stefan Gsponer ist 76 Jahre alt und Piero Planche 73 Jahre alt! Chapeau! Bei mehr oder weniger unterschiedlicher Skitechnik stiebte uns der Pulverschnee bei der Abfahrt um die Ohren. Wir konnten eine landschaftlich wunderschöne und vor allem lange Abfahrt bis nach L‘Etivaz geniessen. Die letzten Abfahrtsmeter waren „Rock n‘Roll“ entlang eines Flusses gespickt mit einigen Strassenquerungen. Im Restaurant "Chamois" in L'Etivaz konnten wir uns ein kühles Bier genehmigen, den lokalen Käse ausprobieren und auf den Rücktransport zu unserem Nachtlager warten.

Die Ortsgruppe Monthey hat sich enorm ins Zeug gelegt und uns ein ganzes Lagerhaus für das Wochenende reserviert. Verteilt auf die vielen 6er Zimmer konnten wir es uns gemütlich machen und den Abend mit einem offerierten Apéro starten. Der gruppeneigene Koch Pascal dirigierte indes die Küchenmannschaft der OG Monthey beim Zubereiten eines tollen Nachtessens. Pilzcrèmesuppe, gesunder Salat und ein phantastisches Pouletgeschnetzeltes an Zitronenpfeffersauce mit Reis waren unser Menü. Ein riesiger und selbstgemachter Fruchtsalat rundete das tolle Essen ab. Vom anschliessenden Kaffee und Kuchen darf ich schon fast nichts mehr schreiben. Wir schlugen uns so was von die Bäuche voll – da wären nun einige Runden ums Haus nötig geworden….

Das Frühstück am Sonntagmorgen konnte jedem 4* Hotel standhalten und lenkte uns vom nun grauen Wetter ab. Der heutige Tag war für den Gipfel La Para reserviert. Von einem Seitental bei L’Etivaz schlängelten wir uns anfänglich einem Fluss entlang…wieder mit einem flachen Start. Aber auch diesmal liessen die Hänge nicht lange auf sich warten. Befreit von jeglichem Massentourismus genossen wir die Stille des Chablais. Neugierig wurden wir von einem Steinbock beobachtet, welcher sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen liess. So allmählich wurde der Nebel dichter, die Schneeflocken zahlreicher und der Föhn stärker. Die Antenne auf dem Gipfel des Para sahen wir bereits in der Ferne. Bis auf wenige Meter schafften wir es zum Gipfel. Der Wind war nun aber zu stark, so dass wir uns zur Umkehr entschlossen. Auch heute schafften es wieder alle Teilnehmer bis zum Ziel und freuten sich wieder über tollen Pulverschnee beim Runterfahren.

Ein ausgiebiges Picknick durfte natürlich auch nicht fehlen. In einer windgeschützten Mulde vor einem älteren Älplerhaus wurden die letzten Kuchenreste des Vorabends verteilt. Ein tolles Wochenende unter Freunden kommend aus allen Ecken des Kantons nahm langsam sein Ende. Die OG Monthey hat die Latte für künftige Sektionstouren sehr hoch gesetzt. Für alle die dieses Wochenende verpasst haben und den Bericht nun bis zum Schluss gelesen haben, hoffe ich nun zu motivieren bei einer nächsten Sektionstour auch dabei zu sein…