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Skitour aufs Blashorn

von Philippe Chanton

16. Februar 2004

Der schöne Nordhang oberhalb Oberwald mit unseren Spuren:

 

 

 

 

Das Goms ist doch endlos lang – auf jeden Fall scheint mir das Tal des jungen Rotten an diesem frühen Sonntag morgen kein Ende zu nehmen. Und kalt ist es auch noch – minus 8 Grad zeigt das Thermometer in Ulrichen am Fusse des Nufenpasses an. Aber der Schweiss lässt nicht lange auf sich warten, schon beim ersten Teil quer über die Passstrasse quellt das Nass aus allen Poren. Dabei ist die Sonne noch gar nicht aktiv, der Schnee ist sehr hart und die Harscheisen werden ein erstes Mal nützlich. Von weitem sieht man noch die Ortsgruppe Brig, welche heute das Teltschenhorn in Angriff nehmen.

Nach einem gemütlichen Start holt die Gruppe « Nordwand », später hierzu mehr, so nach und nach die übrigen Grüppchen wieder ein : « JO-Juniors » mit Serge, « JO-Seniors » mit Kusi, ja sogar fast die Gruppe « Speed » mit Angelo. Kein Wunder bei dieser Aufholjagt, dass uns der Schweiss nur so herunterrinnt. Sobald wir jedoch aus dem Schutze des Waldes hervorsteigen, zeigt sich wieso das Blashorn seinen Namen verdient : Eine steife Brise bläst nun einem gegen das Gesicht, was sogar die hartgesottenen JO-Jungs wieder ihre Jacken anziehen lässt.

Schon bald zeichnen sich die ersten Kapitulationen ab – die Fasnacht zollt auch bei unseren Top-Athleten ihren Tribut. Aber schlussendlich kommen alle mindestens bis an den Fuss des Blashorns, was alle mit einer schönen Tiefschneeabfahrt belohnt. Wieso mindestens ? Ein paar habens schliesslich auch noch auf den Gipfel geschafft – jede Gruppe über einen anderen Weg - aber immerhin! Durch den grossen Vorsprung der Gruppe mit Angelo konnte diese über die Normalroute den Gipfel erreichen und als erste ihre Namen ins fast neue Gipfelbuch eintragen. Naja, dann gibt’s da noch die abentheuerliche Geschichte der Gruppe « Nordwand », laut Kusi die Grüezini (keine Beleidigungen bitte !). Diese vier unerschrockenen Alpinisten – wobei die Namen hier keine Rolle spielen – attackierten das Blashorn von der steilen Nordseite her. Leider war ihnen heute eine Erstbesteigung nicht vergönnt, eine Gruppe Gommini war um einen Hauch schneller heute morgen, dafür hatten letztere aber die Spurenanlage übernommen – äs härzlichs Dankeschön ! Dem Kusi müssen die Haare zu Berge gestanden haben, als er die Nordwand - Grampini ein erstes Mal kurz unter dem Gipfel beim Überwinden der Schneewächten erschwickte. Seine Gedankengänge will ich hier nicht weiter ausführen – das fällt unter das Thema Zensur. :-)

Immerhin hatte man auf dem Blashorn einen super Rundblick auf die Nachbarberge und das schöne Obergoms. Schliesslich konnten nun alle von der grandiosen Abfahrt Richtung Oberwald profitieren – wunderschöne unverfahrene Pulverhänge wurden entjungfert – einfach ein Traum ! Der Abschluss dieser schönen Abfahrt bildeten ein nicht minder interessanter Schuss in einem Bachbett sowie ein Slalomfahren im Wald ob Oberwald. Der Schlussspurt auf der Langlauf-Loipe liess ein letztes Mal den Puls ansteigen bevor uns der Zug zurück nach Ulrichen brachte.

Da waren wir uns am Schluss alle einig : das war die bisher schönste Skitour der Saison – so darf es weitergehen! Danke den Gruppenführern Serge und Angelo, dem Bergführer Kusi und vor allem dem Organisator Rolli – gut gekämpft !