Ausbildungswochenende in Zaniglas / Grächen

von Philippe Chanton

12. & 14. Januar 2007





Dass man zu Beginn einer neuen Skitourensaison wieder einmal die theoretischen und praktischen Kenntnisse aktualisieren sollte, wurde uns an diesem Januarwochenende wieder einmal bewusst. Man erfährt jedes Mal wieder etwas Neues oder fast vergessene Erfahrungen kommen wieder zum Vorschein. In diesem Jahr hatten wir das Glück auf zwei frisch ausgebildete Bergführer-Aspiranten zählen zu können: Angelo Gruber und Jonas Imboden.

Freitag abends, wenn alle Schüler fleissig zu Hause am Hausaufgaben machen sind (so wars jedenfalls früher, ha ha ha), drücken einige "ältere Schüler" vom SAC sowie einige JO's wieder einmal die Schulbank. Drücken ist genau der richtige Ausdruck - vor allem Alban und ich mussten unsere "langen Scheichen" irgendwie unter oder neben die kleinen Primarschultische zwängen. Schon fast fühlten wir uns wieder wie in der guten alten Zeit - nur dass diesmal die Lehrer jünger waren als die meisten der Schüler - so ändern sich die Zeiten!

Gekonnt mit einigen praktischen Beispielen erklärten uns die beiden Aspiranten die Tourenvorbereitung, den Schneeaufbau aber auch das Verhalten bei einem Lawinenniedergang. Angelo führte uns auch vor Augen, was in einen Tourenrucksack gehört und was nicht. Wir lernten wieder einmal, dass die Bergführer möglichst wenig Proviant mitnehmen und auf gute Gäste mit überfüllten Rucksächen und Proviant für 2 Wochen hoffen. Aber Achtung - wir lernen schnell - Kusi hat das auch schon gelernt und bringt nun seine Sandwiches selber mit ;-)

Am Sonntag früh treffen wir uns wieder auf den Pisten von Grächen wo wir mit Angelo und Kusi Richtung Stafel aufsteigen und hier unseren Ausbildungsplatz einrichten. Die Übungsleiter kommen fast nicht nach mit Vergraben von Barryvox - die Sucher sind derart schnell und sehr effizient. Mit den neuen Mammut-Geräten geht das Suchen sehr schnell - ist nur zu hoffen, dass wirs noch lange nicht im Ernstfall einsetzen müssen.

Angelo zeigt uns zum Abschluss noch wie man mit einfachen Hilfsmitteln einen Rettungsschlitten bauen kann. Man nehme eine Lawinenschaufel, seine Tourenskis, 1 oder 2 Rebschnüre, verbinde das ganze gekonnt oder improvisiert und schon ist das Ding fertig! Sehr bequem sieht der Schlitten zwar nicht aus, aber mit Rucksächen kann man ihn doch einigermassen bequem polstern und einen Patienten zu Tale fahren.

Zu Tale fuhren wir anschliessend auch - wobei sich einige noch einen kleinen Aufstieg Richtung Seetal genehmigten. Besten Dank an Angelo, der die beiden Tage super organsiert und durchgeführt hat. Ein Dankeschön auch an Jonas und Kusi für ihre Mithilfe. Jetzt bräuchten wir eigentlich nur noch den Schnee, damit wir das ganze Gelernte auch in der Praxis umsetzen können - alles ausser die Lawinenrettung - die brauchen wir hoffentlich nicht so schnell....good luck!