Herbstwanderung Chummenhorn |
von Philippe Chanton | |
12. Oktober 2008
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Zu Besuch bei den "geilen Hirschen" im GomsBevor ihr hier
nun eine obszöne Geschichte erwartet, muss ich euch leider
enttäuschen, denn in
Tat und Wahrheit hat sich unsere Herbstwanderung im Goms sehr gesittet
abgespielt. Bei schönstem Herbstwetter, inmitten von gelben
Lärchen, roten
Heidelbeersträuchern und hellblauem Himmel hiess uns Franz in
seiner Heimat,
der Grafschaft, herzlich willkommen. Die erste Entscheidung war schnell
gefällt: Wollt ihr den steilen Direktweg oder den
gemütlicheren aber längeren
Weg für den Aufstieg wählen? Wir entschieden uns
für den längeren Weg, wobei
Franz bereits nach der ersten Kurve einen sehr, sehr alten Weg fand,
welcher
nicht minder steil gen Berg anstieg. Ausserdem fanden wir noch ein paar
wild
umher schwirrende Wespen, welchen wir vorsorglich ausweichen konnten. Diese steile
Passage trieb uns schon zu Beginn gehörig den Schweiss auf die Stirn.
Sobald wir die
Forststrasse wieder fanden, liessen wir uns durch keine
Abkürzungen mehr
ablenken und folgten dem offiziellen Wanderweg. Unsere
Jägersleute liessen sich
aber bald von den Brunftrufen zweier Hirschen ablenken, welche
anscheinend die
diesjährige Jagd überlebt hatten. Es ist schon
erstaunlich was für ein Gebrüll
die „geilen Hirschen“ im Herbst veranstalten.
Damian und ich suchten eine
Viertelstunde vergeblich die beiden Prachtskerle per Feldstecher zu
orten – an
uns beiden ist sicher kein Jäger verloren gegangen! Schon bald
trafen wir auf einer ersten bewohnten Alpe auf ca. 2000m auf
Einheimische,
welche ihre Hütten bereits für den Winter
vorbereiteten. Nach einem kurzen
Schwatz führte uns Franz nun auf einem wunderbar angelegten
Weg durch eine
farbenprächtige Landschaft über einige verlassene
Alpweiden auf den Nordgrat
des Chummenhorns. Bereits hatte sich der erste Schnee auf der
Nord-Ostseite festgesetzt,
was bei einigen Teilnehmern etwas Unbehagen für die
Gilpfelbesteigung auslöste.
Aber aus der Nähe sehen die meisten Grate viel weniger
schwierig aus, als aus
der Ferne. Gekonnt führte uns Franz nun im Zickzack auf den
breiten Gipfel des
Chummenhorns, von welchem wir eine wunderschöne 360°
Aussicht geniessen
konnten. Wir waren echt froh auf dem Chummenhorn endlich unsere
Mischabelgipfel
zu sehen, denn mit den Gipfelnamen auf der Berner-Seite hatten wir doch
etwelche Mühe und die verschiedensten Varianten wurden in die
Runde geboten. Wo
war nun aber Dami’s Schlüsselbund hingekommen? Mit
Schrecken musste er auf dem
Gipfel den Verlust seiner Schlüssel feststellen, wobei seine
ersten Gedanken
nicht etwa an den möglichen Verlustort gingen, sondern an
seine grinsenden
Nachbarn. Der Abstieg war
nun ein Kinderspiel. Der breite Gratrücken Richtung Erner
Galen liess nochmals
unsere Blicke in alle Richtungen schweifen bevor wir links abzweigten
und den
eigentlichen Abstieg zu Franz’ Hütte in Angriff
nahmen. Nach dem ausgiebigen
Gipfel-Lunch schienen einigen, vor allem den Frauen ;-), die
Rucksäcke zu
leicht zu werden. Schnell wurden einige kristallähnliche
Steine gesammelt und
eingepackt. Zum Glück
fanden wir uns nun rasch bei der Hütte von Franz und Carmen
ein, so dass die
schweren Rucksäcke noch etwas geschont wurden. Emmy, Carmen,
Dorly und Isabella
hatten uns hier bereits erwartet und einen Apéro mit
Hobelkäse, Roggenbrot,
Bier und Wein vorbereitet. Damian war immer noch auf der Suche nach
seinen
Schlüsseln, aber die wollten sich einfach nicht blicken
lassen. Uns beunruhigte vor allem der Verlust des SAC-Depot-Schlüssels
– ich hoffe, dass
sich Dami’s Optimismus bis am Abend noch ausbezahlte….So nach
und nach trudelten auch einige
Resultate der Gemeinderatswahlen ein, so dass uns der
Gesprächsstoff nicht
ausging. |
Teilnehmer: Franz Andereggen
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