Wintertourentage im Jungfraugebiet
(11. bis 13. April 2019)
Aufgrund heftigen Schneefalls in der Bernina Region wurden die Skitourentage kurzfristig in die Jungfrauregion verschoben. Nach gemütlicher Anreise übers Jungfraujoch mit Gletschergrottenbesichtigung marschierten wir den kurzen Weg über den Gletscher in die Mönchsjochhütte.
Da unsere Gruppe nur aus 4 Teilnehmer bestand, wovon 2 frischgebackene SAC Tourenleiter mit von der Partie waren, wurde die Tourenplanung am Abend gemeinsam am Tisch erstellt. Die Besteigung der Jungfrau wäre für uns alle ein attraktives Ziel gewesen, doch die Herausforderung der Besteigung der Flanke aus zurzeit blankem Eis schreckte uns alle ab. So entschieden wir uns für eine alternative Tour auf 2 Gipfel und genossen die sensationelle Abendstimmung in der Hütte.
Das Wetter war kalt mit eisigem Wind, daher warteten wir in der Wärme der Hütte ab, bis die ersten Sonnenstrahlen übers Walcherhorn flimmerten. In der ersten Abfahrt bis zum Einstieg des Walcherhorn konnten wir Pulverschnee geniessen (unser erster und letzter auf dieser Tour). Das Walcherhorn erreichten wir nach kurzem Aufstieg und wurden mit einem grandiosen Panorama über dem Nebelmeer von Grindelwald bis zum Matterhorn belohnt. Der Aufstieg zum Trugberg verlief über eine Flanke, die wir mit Steigeisen und am Seil erklommen.
Unsere Tourenleiter konnten sich unter den strengen Augen von Angelo in Seilhandhabung und Knotentechnik üben. Die Abfahrt bis zur Konkordiahütte stellte unsere Fahrtechnik hart auf die Probe, da sie eisig mit schlechter Sicht und ruppigem Untergrund war. Die Hütte thronte wie ein tibetisches Kloster hoch über dem Felsen und war nur über eine endlos lange Eisentreppe zugänglich. Die Treppe die alle Jahre höher wird, führte uns einmal mehr die Auswirkungen des Klimawandels mit Gletscherrückgang vor Augen. Einmal oben angekommen, wird man mit fantastischer Aussicht über den Aletschgletscher und die ewigen Eisfelder belohnt.
Das Wetter für Sonntag war sehr unsicher, und daher entschieden wir uns für Samstag eine sehr lange Tour aufs Grünhoren einzuplanen, und am selben Abend via Fiescheralp ins Tal zurückzukehren. Tagwacht war entsprechend früh, und wir zogen im Dunkeln los Richtung Grünhorn. Die Temperaturen sind nochmals deutlich unter Minus gefallen, und je höher wir über die Gletscherfelder Richtung Grünhorn stiegen, desto kälter wurde es. Die Landschaft mit den zerklüfteten Gletschern und den riesigen Felswänden, die in der aufgehenden Sonne strahlten, belohnte uns jedoch für alle Mühen.
Der Grat bis hinauf zum Grossen Grünhorn war technisch und sehr lang und eisig kalt, (nicht für alle geeignet…;-). Die Aussicht auf alle Seiten danach weit und frei von Wolken. Gegen Mittag erreichten wir wieder den Konkordiaplatz und genossen die Abfahrt über den endlos langen eindrücklichen Aletschgletscher bis hinunter zum Märjelesee Da der Tunnel zur Fiescheralp im Winter geschlossen war, mussten wir den Aufstieg über den Pass unter sengender Sonne bewältigen.
Die Gummibärli von Elsbeth und die Aussicht auf ein kühles Bier mit Cordonbleu halfen uns, das Motivationstief nach dem langen Tag zu überwinden. Auf der Fiescheralp liessen wir die 3 Tage ausklingen und kehrten alle zufrieden nach Hause zurück mit Erinnerungen an die endlosen Weiten unserer Alpengletscher.
Vielen Dank an Angelo und die 2 Tourenleiter fürs Guiden und auslehnen von Daunenjacken und Wärmebeutel ans Gförli ;-)