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Pulver gut im Goms
Unsere Ausflüge
ins Goms pflegen zu richtigen Völkerwanderungen auszuarten. Nicht weniger
als 23 Teilnehmer fanden sich am frühen Sonntag morgen vor dem SAC-Depot
in Zaniglas ein. Nachdem wir im letzten Jahr das Blashorn in Beschlag
nahmen, führte unser Weg in diesem Jahr Richtung Brudelhorn. In Geschinen
mussten wir erst einmal die breite Loipe des gleichentags stattfindenden
Gommerlauf überqueren, bevor unsere lange Karawane so allmählich in den
tiefverschneiten Gommerwald eintauchte. Unendlich schien dieser Waldweg
– eine Kurve hängte sich an die andere bevor wir endlich auf der
xxx-Alpe ankamen und unsere erste Pause genossen. Bereits hier konnten wir
erfreut feststellen – es hat Pulverschnee und das nicht zu knapp!
Die nächste halbe Stunde verbrachten wir mit einer Spitzkehrübung, was
auch entsprechende Kommentare auslöste und einige zu Alternativspuren
veranlasste. Aber eben, auch Spitzkehren müssen geübt werden und für
einige war diese Übung sicher nicht schlecht ;-)
Oberhalb der Waldgrenze eröffnete sich uns eine weite, weisse Landschaft
umrahmt von der Sonne welche sich sehr schüchtern durch die Nebeldecke
zeigte. Schimmernde Schneeflocken und vorbeiziehende Nebelschwaden
verzauberten unseren Aufstieg eine wunderschöne Winterlandschaft mit einer
mystischen Stimmung. In verschiedenen Gruppen erreichten fast alle das
Plateau unterhalb des Brudelhorns. Der Gipfel war heute nicht machbar,
zuviel Neuschnee hatte sich beim Schlussanstieg angesammelt. Nun, so
genossen wir unsere hochverdiente Mittagspause auf diesem Schneerücken
bevor uns aufkommender Nebel und „en schniijundi Guxa“ zum Aufbruch
zwangen. Phantastische Verhältnisse fanden wir nun vor – super schöner
Pulverschnee in tollen Hängen – einfach genial. Doch aufgepasst, einige
Steine waren nur knapp mit Schnee bedeckt, was einige von uns etwas zu spät
bemerkten. Doch neben einigen neuen Kratzern in den Skis, Schnee in den
Unterhosen und weissen Mützen kamen doch alle heil hinunter bis in den
Wald, wo nun das Stangenfahren und Schanzenspringen seinen Anfang nahm.
In diesem Wald verflüchtigten sich bei einigen die Moral und die Kraft,
bei anderen die Skis im hüfttiefen Schnee, was uns eine längere
Ski-Such- Übung einbrachte. Es ist schon interessant wie lange man einen
roten Ski im weissen Schnee suchen kann. Die verschiedensten Techniken
wurden angewandt: Skistock-Sondieren, Ski-Sondieren, Lawinenschaufel, usw...
z’Dami war schlussendlich der glückliche Gewinner des Such-Wettkampfs.
Nach dieser Übung waren wir uns einig – zukünftig kaufen wir noch Skis
mit eingebauten Barryvox! Und weiter gings. Die JO-Jungs liessen dabei
keinen Baumstumpf und Stein aus, über welchen man nicht noch einen Jump
wagen konnte. Mir gingen beim Zuschauen manchmal ganz bös die „Griemen“
(es gibt wohl keinen besseren Ausdruck hierfür), aber schlussendlich
kamen alle heil und mit beiden Skis in Geschinen an. Eine schöne Skitour
nahm sein Ende – es wird sicher nicht die letzte aufs Brudelhorn gewesen
sein. Ein grosses Merci an unsere Organisatorin Mathilde, an unseren Bergführer
Kusi und unseren Spurer Jonas.
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Photos von Serge + Philippe
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