Seniorentour auf den Balfrin |
von Philippe Chanton | |
vom 03./04. September 2005 |
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Während wir uns in der Hütte die Bäuche vollschlugen, kam Max der Steinbock zusammen mit seinem Freund vor die Hütte und suchte nach etwas Salzigem. Unsere Jäger wurden schon richtig nervös beim Anblick dieser Prachtstiere aus der Nähe! Stören liessen sich die gehörnten Freunde aber gar nicht. Morgens um 3, die Zimmertür geht auf und Pius weckt uns knapp aber effizient - kurz später sitzen wir am Frühstückstisch und sind mit den Gedanken schon über den halben Riedgletscher hochgestiegen. Punkt viertel vor 4 gehts los - kreuz und quer über Stock und Stein, von einem Steinmann zum nächsten. Pius könnte hier wohl mit verbundenen Augen durchlaufen - einen direkteren Weg gibts einfach nicht. Tja und unterwegs schlossen sich uns noch einige Verrirte an.... Schon bald hiess es Steigeisen montieren und anseilen - der Riedgletscher war erreicht. Ein sehr steiler Beginn, mit einigen Passagen an zerklüfteten Gletscherspalten hielt uns in Atem - zum Glück war es dunkel, da konnte man nicht alles sehen.... Aber schon bald flachte der Gletscher ab und wir konnten in einem angenehmen Rhythmus gegen den Riedpass aufsteigen. Pünktlich wie die Maurer erreichten wir viertel vor 7 den Riedpass und konnten nun auf den Sonnenaufgang warten. Im Saastal hingen noch einige Nebelschwaden, was aber ein schönes Naturspetakel mit der aufgehenden Sonne ermöglichte. So nadisna wurden die Bergspitzen rund um uns "angeknipst" und erschienen in einem schönen rötlichen Schimmer. Wir befanden uns nun mitten auf dem Südgrat des Balfrin und die Fotoapparate hatten nun alle Hochkonjunktur! Um halb 8 war es geschafft - wir konnten uns auf dem Gipfel des Balfrin gegenseitig gratulieren und nun unsere Picknick-Reserven anzapfen. Alle waren überwältigt und sehr zufrieden! Ein Gipfelschluck durfte natürlich genau so wenig fehlen wie ein Gipfelfoto. Weisshorn, Bietschorn, Fletschhorn und co. liessen unsere Blicke in die Runde schweifen - auf sowas mussten wir diesen Sommer lange warten! Runter gings nun über die Nordseite, Richtung Gross Bigerhorn. Steile Schneepassagen zwangen uns wieder in die Steigeisen - die Verhältnisse waren aber nahezu perfekt! Über einen etwas ausgesetzteren Felsengrat erklommen wir schliesslich auch noch das Gross Bigerhorn. Nun war aber die Gipfelstürmerei abgeschlossen und nach kurzem Halt attakierten wir den steinigen Abstieg hinunter Richtung Bordierhütte. Um halb 12 fanden wir uns schon wieder bei der Hütte ein - eine wahrlich wunderschöne Tour fand sein Ende. Noch nicht für Pius, der musste erst noch die Wasserversorgung reparieren, welche kurz vorher ausgefallen war. Für solche Touren lohnt es sich früh aufzustehen, dieser einhelligen Meinung waren sich jetzt alle. Und dass sich alle Teilnehmer in top Verfassung präsentierten, darf hier auch nicht unterschlagen werden. Ein grosses Dankeschön an Pius, welcher uns nicht nur super beherbergt, sondern auch perfekt über die beiden Gipfel geführt hat. Das wird sicher nicht unser letzter Besuch auf der Bordierhütte gewesen sein. |
Schnidrig Pius (Führer)
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