Skitour Signalhorn (2911m) am 1. Februar 2014
Eigentlich war dieses Wochenende für zwei Tage Freeriden angesagt. Die Wetterprognosen aber wechselhaft und unsicher, so beschloss Jonas, einen Tag eine Skitour und einen Tag Freeriden anzubieten. Kurzfristig wurde dann die Skitour vorgezogen, weil das Wetter für Samstag einfach besser war.
Im ganzen Wallis und über den Berner Alpen hat sich schon früh morgens der Himmel über den hohen Bergen mit Wolken zugezoen. Nur Visp westwärts sah noch viel versprechend aus, so dass wir nach Eischoll fuhren, um das Signalhorn in Angriff zu nehmen. Wir waren eine kleine und überschaubare Gruppe.
Einige von uns waren vor zwei Jahren da. Doch heute brachte uns der Skilift auf fast 2135 m hoch. Und diesmal konnten wir auch noch den Gipfel stürmen, ein schönes und markantes Horn. Das Wetter sonnig und erstaunlich warm stimmte uns richtig fröhlich.
Von der Bergstation Erez ging es zuerst noch etwas bergab, bevor wir unsere Felle montieren konnten. Durch einen lichten Bergwald stiegen wir in regelmässigem aber gemütlichem Tempo den Berg hoch Richtung Verbindungsgrat Ergischhorn-Signalhorn. Die Temperaturen waren eher wie bei einer Frühlingstour, doch wir genossen es, es kann ja bald anders werden. Kurz bevor wir den Grat erreichten, zogen wir uns dann doch noch etwas Warmes an, denn der Wind war kalt und wir nutzten die kurze Pause, um etwas zu trinken und einen kleinen Bissen zu uns zu nehmen.
Hier oben war der Schnee zunehmend weggeblasen und das Traversieren am Hang war noch tricky, denn die Skier rutschten immer wieder seitwärts ab. Das letzte Stück zum Grat, buckelten wir die Skier und gingen zu Fuss. Auf dem Grat selber haben wir die Skier dann wieder angezogen. Eine Tour, die alles in sich hatte, Fellen, aufsteigen in etwas steilerem steinigem Gelände, Traversieren auf Gräten und kurze Abfahrten mit Fellen, Spitzkehren talwärts! - eine richtige Übungstour. Jonas führte uns sehr umsichtig und stand uns, wenn wir Hilfe brauchten, immer gleich zur Seite, damit ja keiner auf dem Allerwärtesten absauste.
Kurz vor dem Gipfel machten wir dann aber ein Skidepot. Es hatte einfach zu spärlich Schnee und zu viele Steine. Im Windschatten des Signalhorns machten wir es uns bei einer ausgiebigen Mittagsrast gemütlich. Wir thronten hoch über dem Turtmanntal und konnten die Gipfelkette auf der Grenze zum Val d'Anniviers bewundern. Leider war das Bishorn und das Weisshorn in den Wolken versteckt. Das wäre ein Aussichtspunkt, wenn ... eben das Wetter noch besser gewesen wäre. Aber wir waren ja schon dankbar, dass wir soviel Glück hatten.
Die Abfahrt sind wir dann ganz vorsichtig angegangen. Es hatte nicht nur viele Steine, die wir sehen konnten, sondern unter der spärlichen Unterlage versteckten sich auch ein paar fiese Steine, die einen so eckelhaft unvorbereitet bremsten. Auch hier, hat uns Jonas immer die Linie vorgegeben, indem er vorher die Route ausprobierte, so dass wir in den grösstmöglichen Genuss kamen. Dann etwas unterhalb des Grates wieder konnten wir den vielen Schnee in den Mulden so richtig auskosten. Das ist einfach eine fantastische Abfahrt. Genügend steil und einfach wunderschöne Pulverhänge. Weiter unten dann, war Slalomfahren um die Bäume und Stauden gefragt. Ja eigentlich war ja Freeriden auf dem Programm und so konnten wir uns auch darin üben. Damit uns auch ja der Drink am Ende des Tages spendiert wird, hat sich Beat netterweise im Tiefschnee in Pose geschmissen. Wenn ich es selbst nicht gesehen hätte, ich hätte geglaubt, es wäre gestellt. Denn dass ein Beat mal so einen klassischen Täucher und Salto macht, das hätte ich nicht gedacht So kamen wir natürlich auch auf die Rechnung, was die Unterhaltung anbetrifft. Aber oho, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Die Berichteschreiberin hat es einmal mehr mit den Bäumen angelegt. Lohnt sich nicht, sich daran festzuhalten, es schlägt einem wie ein Pendel darum herum und dann kommt der Sturz unweigerlich. Also für den nächsten Drink ist auch schon gesorgt.
Alle sind wir dann aber sicher wieder auf der Piste angekommen und haben da noch ein paar Schwünge auf präpariertem Terrain gemacht.
Eine sehr gelungene Tour - die Wetteraussichten, waren ja alles andere als vielversprechend. Doch Jonas hat aus dem Wenigen das Nonplusultra gemacht. Vielen Dank für den super Tag.