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Älplermacceroni am Wyssgrat

von Philippe Chanton

1. Februar 2009







weitere Fotos findet ihr über diesen Link

Es scheint sich in diesem Jahr eine hartnäckige Tendenz zu entwickeln, dass jeweils am Samstag vor einer SAC-Tour strahlend schönes Wetter herrscht und wir am Sonntag die Tour mit wolkenbehangenem Himmel durchführen müssen. Aber wir wollen uns ja nicht beklagen – zumindest hatte an diesem 1. Februar-Tag der Föhn noch nicht mit seinen Windkapriolen begonnen. Für einmal hatten wir eine kurze Anfahrt bis nach Stalden, wo sich die 18 Teilnehmer in die enge Kabine der Luftseilbahn Richtung Gspon drängten.

In Gspon scheinen die Uhren langsamer zu laufen als anderswo. Die eine Beiz war um 9h00 noch geschlossen und der Skilift begann seinen Dienst erst um 9h30. So konnten wir uns noch einen kleinen Drink in der anderen Beiz genehmigen, bevor uns der Skilift zum Startpunkt unserer heutigen Skitour brachte. Auf dem Weg dahin konnten wir auch die Fussballarena der letztjährigen Bergdorf Europameisterschaft bestaunen. Beim Blick zum Himmel wussten wir nicht so richtig, was uns heute noch erwarten würde.

Frohen Mutes startete der lange Tazelwurm mit unserem Bergführer Jonas an der Spitze die ersten steilen Kurven zum Wyssgrat hinauf. Obwohl wir uns nicht fern von unserem Heimatdorf befanden, schien es uns hier oben doch etwas fremd und spannend einen unbekannten aber schönen Flecken im Oberwallis zu entdecken. Dass wir uns hier in der niederschlagsärmsten Gegend der Schweiz befanden, sah man auch an der doch dünnen Schneedecke. Obwohl wir uns oberhalb von 2000 Meter befanden, konnte man das Werk der Winde sehen – viele Steine und Grasbüschel schauten zwischen der Schneedecke hervor.

Im gemütlichen Tempo bei einer milchig scheinenden Sonne kamen wir gut voran und erreichten nach ca. 2 Stunden das Gipfelkreuz vom Wyssgrat auf 2890m. Ein schöner Rundblick zum Simelihorn, Ochsenhorn, die Berge oberhalb Grächen sowie Embd, Törbel sowie ins Jungtal erfreute uns hier nur kurz. Nur das Bietschhorn versteckte sich heute hinter einem Nebelvorhang. Das zu Eis gefrorene Gipfelbuch erlaubte nur ein zittriges Gekrizzel – ein schnelles Gipfelfoto und schon machten wir die ersten Abfahrtsschwünge.

Die Schneedecke veränderte sich von Meter zu Meter: Einmal tragend, einmal einlassend mit Deckel und ab und zu pulverig. Das Runterfahren wurde vielen zur Qual und einige Stürze – alle zum Glück ohne Verletzungen – mussten verzeichnet werden. Einigen Skis gefiel es im Tiefschnee so sehr, dass sich diese tief eingruben und den Piloten durch die Luft segeln liess. Hier einen Ski wieder zu finden artete schnell zu einer Sondierübung aus. 

Bei den ersten Hütten fanden wir ein gemütliches Plätzchen um unsere Mittagspause zu halten. Alle waren kräftig am Speisen, als von der Nachbarhütte auf einmal eine junge Frau mit einer Pfanne und einigen Gabeln auf uns zukam. Sie hätte etwas zu viel Älplermacceroni gekocht und wir hätten sicher Hunger! Das liessen wir uns nicht zweimal sagen und verschlungen die köstlichen Teigwaren im Gemeinschaftswerk. Obwohl Jonas uns noch aufforderte die Pfanne blitzblank zu waschen, brachten wir eine zwar leere aber noch schmutzige Pfanne zurück. Einen herzlichen Dank an die edlen Spender – bei solcher Gastfreundschaft kommen wir sicher gerne wieder…

Frisch gestärkt wagten wir uns nun in den lichten Wald unterhalb dieser Hütten. Dass man die Lärchen nicht mit Kippstangen verwechseln sollte, bewies uns unter anderem Poldi mit einer tollen und gewollten Einlage, welche wir natürlich bildlich festhalten mussten ;-) z’Dami hätte auch so eine Einlage verdient, liess er doch keinen Gump aus – irgendwie kann er sich aber immer auf den Beinen halten. Zurück in Gspon genehmigten wir uns noch einen obligaten Drink bei nun angenehm scheinender Sonne, bevor uns das Bähnli wieder zurück ins Brückendorf beförderte. Wenn auch die Schneeverhältnisse nicht top waren, durften wir doch eine schöne Skitour in einer eher unbekannten Gegend erleben. Besten Dank an Jonas und bis demnächst zu neuen Abenteuern...

     

     
Die Teilnehmer
Jonas, Serge, Myriam, Carmen, Franz, Marlies B., Marlies W., Elsbeth, Heinz, Damian S., Sabine, Fabian, Poldi, Ariane, Rita I., Fredi, Beat S. und Philippe